Am 12. Juli ging es von meinem Heimatort Sankt Johann im Pongau Richtung Rotterdam zu meinem Auslandspraktikum mit dem Erasmus Projekt. Nach 10 stündiger Autofahrt sind mein Papa und ich in Rotterdam angekommen und hatten erstmal Probleme mit dem Vermieter der Wohnung und musste kurzfristig eine neue Schlafmöglichkeit suchen. Ich hatte bis zum 15. Juli Zeit eine neue Unterkunft zu finden was mir leider nicht gelungen ist. Deshalb habe ich während meiner ersten Arbeitswoche in einem Hostel übernachtet. In mitten der Woche habe ich aber nach anfänglichen Schwierigkeiten eine WG mit 8 Studierenden gefunden, die mich herzlichst aufgenommen haben und in den restlichen Wochen immer geholfen haben und auch die ein oder andere Attraktion am Wochenende gezeigt haben.
Der Start bei meinem Sommerpraktikum am 15. lief zum Glück um weiten besser ab als die Wohnungssuche. Auch wenn es anfangs ein ungewohntes Arbeitsklima war, konnte ich mich sehr schnell anpassen und in die Arbeit einfinden, da meine Arbeitskollegen und mein Boss sehr hilfreich waren. Ich wurde von Tag eins in die Unternehmensstruktur eingebunden und fühlte mich von Tag zu Tag wohler. Obwohl die Firma grundsätzlich mit Automatisierung und Steuerungstechnik arbeitet, hatten sie zufälligerweise ein neues Projekt, von der österreichischen Mutterfirma, bei der man Programmierkenntnisse benötigte und dieses Projekt durfte ich direkt übernehmen. Sowohl für mich als auch für die Firma war es von Vorteil, da ich es in der HTL gelernt habe und die Firma keinen Mitarbeiter von der natürlichen Arbeit freistellen musste. Meine Aufgabe im Konkreten war es, neue Softwarekomponenten für die Firma zu erstellen und zum Ende meiner Arbeitszeit eine Präsentation inklusive Dokumentation für dir Firma zu verfassen.
Nach 3 Wochen in der Arbeit habe ich erfahren, dass mein Boss in seiner Freizeit auch noch Pilot ist und ich wurde von ihm eingeladen auf einen Flug über Rotterdam, entlang der Mas Richtung „Hoek von Holland“, weiter nach Den Haag an der Küste und wieder zurück. Loopings, Barrel Rolls, Überkopfflug und weitere Flugkommandos durfte ich während meines speziellen Sightseeings auch erleben. Es war ein unvergessliches Erlebnis und lies meine Anfangsprobleme mit der Wohnung sofort vergessen.
In meiner Freizeit reiste ich entweder mit dem Rad oder mit dem Zug in der Gegend herum. Dank der guten Infrastruktur ist man mithilfe von Rad und Zug/Metro mindestens gleich schnell wie mit dem Auto. Stadttrips in Rotterdam und Ausflüge nach Amsterdam, Harlem, Den Haag und ein Windsurfkurs waren meine Wochenendpläne verteilt über meine Zeit in Holland. Für mich war Holland zuvor eigentlich nur Rotterdam und Amsterdam aber mir wurde schnell gezeigt, dass Holland viel mehr ist, mit einer großen Vielfalt an Baustilen in verschiedensten Städten.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich die einmalige Möglichkeit mit dem Projekt zum Glück genutzt habe. Obwohl es am Anfang nicht gut gestartet ist, wurde es eine Reise bei der ich viel gelernt und erlebt habe, sowohl im Arbeitsleben als auch Privat. Weiters ist Holland ein perfektes Land für junge Leute, mit Englisch kann man sich überall verständigen und meist verstehen die Leute auch die deutsche Sprache.
Ich kann es jedem nur empfehlen, der die Möglichkeit hat, ein Auslandspraktikum zu machen. Es ist eine unvergessliche Zeit, bei der man sich besser kennenlernt und auch weiterentwickelt.